Durch die Zusammenarbeit mit Private Greens wurden wir auf die besonders hochwertigen Trainingshilfen der Firma RST One aufmerksam. Putt-Training mit sich wiederholenden Putt-Serien (6-14 Bälle) bei ansteigenden Puttlängen und Reduzierung der Lochöffnung. Warum das Euer Spielniveau erhöht und welche Person dahinter steckt könnt Ihr hier lesen.
Hallo Reinhold – Deine Liebe für das Golfspiel hat sich erst später in Deinem Leben entwickelt. Hat es sofort gefunkt, oder hat sich die Sache langsamer entwickelt?
Mein sportliches zu Hause war zuerst über 40 Jahre der Fußball. Hier durfte ich als Torwart und als Torwart-Trainer einige Erfolge erzielen. Highlights waren z. B. ein Freundschaftsspiel gegen die FC Bayern Profis oder in der DFB Pokal Vorrunde gegen den MTV Ingolstadt. Auch als Funktionär konnte ich mich über Highlights freuen. Dazu gehörte unter anderem die Auszeichnung des Ehrenamtspreises 2004 des Bayerischen Fußballverbandes.
Auch wenn ich mir zuerst nicht vorstellen konnte, dass Golf wirklich Spaß machen kann, habe ich 2005 während eines Urlaubs im bayerischen Wald die Leidenschaft für das Golf spielen entdeckt. 2006 „packte es mich dann so richtig und ich entwickelte beim Golfen die gleiche Liebe und den Enthusiasmus wie ich zuvor für den Fußball hatte.
Auf Deiner Homepage schreibst Du, dass Deine Erfahrungen aus dem Fußball-Bereich hilfreich waren, um das Golfen zu erlernen. Kannst Du darauf näher eingehen / einige Beispiele nennen?
Als Torwart habe ich gelernt im Training schon immer eine Extrameile zu gehen. Denn der Torwart darf sich im Spiel eigentlich keinen Fehler erlauben. Die Strafe für einen Fehler ist meist ein Gegentor und das wollte ich natürlich vermeiden. Das akribische Trainieren als Torwart, aber auch später als Torwarttrainer, lehrte mich methodisch die spielerischen Fähigkeiten immer weiter zu entwickeln und auf ein hohes Qualitätsniveau zu bringen.
„Vier Leit-Grundsätze aus der sportwissenschaftlichen Trainingsmethodik (die mir im Fußball schon wichtig waren) haben ich auch Golfspiel angewendet:
- Zerlege das komplexe Spiel in seine Einzelheiten und trainiere diese Basics immer wieder.
- Mache es im Training für diese Einzelheiten schwieriger als im Spiel
- Wiederhole deine Bewegungsabläufe, so dass sie in der Praxis automatisiert ablaufen und leichter anwendbar sind
- Versuche im Training immer den Spaß und die Spannung hoch zu halten, denn dann bleibst du konzentriert dabei.
Das Golfspiel habe ich dann wie im Fußball methodisch in seine Einzelteile zerlegt: Diese waren für mich: der volle Schwung mit Driver und Eisen, Pitches, Chips, Putts, Spielstrategie und mentale Stärke. Für jeden der Bereiche bin ich neben dem Training mit dem Pro dann auf die Suche nach den optimalen Trainingsmöglichkeiten gegangen.
Warum hast Du Dir das Thema Putting für eine neue Produktentwicklung herausgesucht?
Nachdem ich wenig Zeit zum Spielen und Trainieren hatte, habe ich versucht die verschiedenen Elemente des Golfspiels in den Alltag einzubinden. D.h. für Chippen und Pitchen nutzte ich meine Hofeinfahrt und den Garten und das Putten ist in der Wohnung sehr gut möglich.
So hatte und habe ich keine großen Rüstzeiten und kann die Übungselemente kurz und knapp aber öfters wiederholen. Z.B. ist das Chippen von ca. 100 Bällen im Garten nach dem Abendessen für mich wie Meditation. Man ist voll konzentriert und lernt viel für das kurze Spiel.
Das Putt-Training habe ich in die Wohnung verlagert, war ich doch dort unabhängig von Tageszeiten oder Tageslicht. Beim Putten ist es dann geschehen:
- Ich konnte kein simuliertes Golfloch finden, das mir auf Dauer Spaß machte.
- Für mich war wichtig auf ein kleines Loch zu putten, dabei eine hohe Wiederholrate von Putts zu generieren und es einfach zu gestalten.
- Kein Tool/Gadget genügte meinen Anforderungen. Entweder war das Loch nicht einstellbar oder ich konnte nur bis zu vier Bälle putten oder die Bälle sind vom Loch zurückgelaufen und haben meine Konzentration und den Ablauf für Putt-Serien gestört.
- Beim Training blieb entweder der Spaß oder die Spannung auf der Strecke. Drei meiner vier Grundsätze waren nicht erfüllt.
Das Sprichwort „Die Not macht erfinderisch“ hat dann bei mir voll zugeschlagen. Natürlich habe ich mich hinterfragt wie die Grundsätze am besten wirken können und bin zu folgender Schlussfolgerung gekommen:
- Im Training muss es schwieriger sein als im Spiel:
Durch die einstellbare Lochgröße kann die Schwierigkeit im Putt-Training erhöht werden. Aufgrund des Puttens auf eine kleinere Lochgröße wirkt das Loch auf dem Platz wesentlich größer. - Durch Wiederholungen werden Bewegungsabläufe automatisiert und gleichartig wiederholbar:
Das Gehirn hat begrenzte Kapazitäten, um körperliche Bewegungen in einer kompakten Trainingseinheit zu manifestieren und deshalb ist es wichtig diese kurze Zeit intensiv zu nutzen. Durch das Putten von Serien (z.B. 8 Bällen hintereinander) werden Unterbrechungen auf ein Minimum reduziert und das konzentrierte Einüben der Puttbewegung positiv unterstützt. Pausen zwischen den Putt-Serien sind optimal, um die Konzentrationsfähigkeit zu steigern. - Der Spaß und die Spannung müssen vorhanden sein, damit man konzentriert trainiert:
Durch das kleine Loch bleibt das Training, auch für geübte Golfer immer eine Herausforderung. So ist immer Spannung vorhanden und damit auch der Spaß zu putten.
Daraufhin wurde RST OnePuttPlus geboren, zuerst sehr rudimentär und dann immer aufgefeilter.
Wie lange hast Du gebraucht, bis dass Produkt so funktioniert hat, wie Du es Dir vorgestellt hast?
In der Summe von der Idee bis zur Marktreife hat es ca. 1,5 Jahre gedauert, wobei ich beruflich ziemlich stark eingespannt war und nur wenig Zeit in die Produktentwicklung investieren konnte.
Die erste Idee (aus Holz und Kunststoff) war innerhalb einer Stunde in meiner heimischen Werkstatt in die Tat umgesetzt. Danach folgten innerhalb von 3 Monaten verschiedene Prototypen aus Aluminium. Dies war mit einfachen Mitteln möglich. Da mein erster Beruf Werkzeugmacher war, konnte ich auch hier sehr schnell verschiedenste Varianten erstellen. Einerseits war es wichtig die geputteten Bälle nur zu leiten und den Ball-Lauf barrierefrei zu gestalten, andererseits musste eine robuste und einfache Mechanik für die Verkleinerung des Loches konstruiert werden. Der Austausch mit der Familie, Golfkollegen und in der Endphase der Entwicklung mit einem professionellen Konstrukteur haben viele Elemente verfeinert und richtig gut werden lassen.
Was waren die Schwierigkeiten in der Produktentwicklung und welche Hürden mussten genommen werden (Behörden, Zulassung etc.)?
Ein Produkt zu entwickeln ist im Nachhinein gesehen einfach. Es auf den Markt zu bringen ist echt heavy. Stationen auf dieser beschwerlichen, fast abenteuerlichen Reise waren: Patent anmelden, Berücksichtigung des Produkthaftungsgesetz, Anmelden eines Gewerbes und die Online Vermarktung des Produktes. Vor allem das Thema Patente nicht verletzten, selbst eines anzumelden ist nicht nur zeitaufwendig, sondern vor allem kostspielig. Da musst du später schon viele Produkte verkaufen, um damit wirtschaftlich erfolgreich zu sein. Mit jedem Jahr werden meine Produkte bekannter, was mich freut. Sie werden auch noch stärker auf den Kunden ausgerichtet und weiterentwickelt.
Aus der einen Erfindung sind inzwischen mehrere Produkte hervorgegangen. Was war die Motivation hierfür?
Mein Premium Produkt RST OnePuttPlus wurde z.B. auf den Golfmessen sehr gut aufgenommen. Es fehlte jedoch eine kostengünstige Variante für den kleinen Geldbeutel. Dass das Produkt aufgrund der hochwertigen Herstellung mit pulverbeschichtetem Aluminium und Edelstahl ewig lebt, sogar vererbt, und nicht kaputt gehen kann, wurde nicht immer im Markt honoriert.
Deshalb entwickelt ich RST OnePutt, eine einfachere Variante, bei der die Lochgröße einstellbar ist, trotzdem 6 bis 8 Bälle beim Putten aufgenommen werden können. Nur das Magazin ist nicht vorhanden. Dieses Produkt kommt im Markt sehr gut an.
Desweiteren habe ich überlegt, wie ich mein Premium Produkt bei gleicher Funktionalität noch einfacher gestalten kann. Hierbei konnte ich wertvolle Impulse von Daniel Lauer (Erfinder vom Golfschwungoptimizer GOSWO) verarbeiten und daraus ist dann RST OnePuttEasy entstanden.
Im Gegensatz zu meinem Premiumprodukt ist die Lochgröße nicht stufenlos verstellbar, sondern in vier feste Positionen einstellbar. Es hat sich gezeigt, dass dies für 95% der Golfer ausreichend ist. Damit ist eine wirtschaftlichere Variante entstanden, die aber fast alle Funktionalitäten des Premiumprodukts beinhaltet. Meinen Produktionsgrundsätzen, nachhaltige Materialen für die Herstellung zu verwenden und das Produkt in Deutschland produzieren zu lassen, bin ich treu geblieben.
Alle Produkte sind hervorragend geeignet, um Puttserien von 1 bis 3 Meter zu üben und spielen.
Für Putts unter einem Meter wird es im September/Oktober ein weiteres Produkt von RST One auf den Markt geben. Dies kann dann in Kombination mit den bisherigen Produkten optimal eingesetzt werden.
Hast Du einige Trainingstipps parat wie das RST OnePutt oder RST OnePuttEasy am besten einzusetzen sind.
Alle Produkte erlauben die Lochgröße auf das Spielniveau des Golfers einzustellen. Die „gelochten Bälle“ laufen in/durch den Zielkörper und das Loch bleibt frei für weitere Putts. Wesentlich mehr Bälle können in einer Serie geputtet werden. Es ist wichtig, dass die Lochgröße so eingestellt ist, dass auch gelocht werden kann. So schafft man positive Emotionen, mentale Sicherheit und hat mehr Spaß beim Putt-Training.
Die mentale Sicherheit wird durch ein regelmäßiges Training zu Hause gesteigert. Grund hierfür ist, dass zu Hause eine „klinisch saubere Umgebung herrscht“. Gerade Putts werden auch gerade laufen, da keine Breaks wie auf dem Grün vorhanden sind. Der Ball-Lauf gibt sehr schnell Feedback ob ein gerade gespielter Putt wiederholbar auch wirklich gerade läuft. Wenn nicht, dann macht eine Übungsstunde zur Puttbewegung beim Pro sehr viel Sinn.
Bei regelmäßigem Training mit den RST OnePutt Produkten wird sich die Anzahl der gelochten Putts im Spiel/Turnier aus bis zu 3 Meter deutlich verbessern. Zusätzlich wird der Ball immer mit der gleichen Stelle auf der Putter Fläche getroffen. Dies hilft auch bei langen Putts, da der Impact bei gleicher Puttbewegung immer identisch ist. Die Längenkontrolle funktioniert wesentlich besser.
Beim Kauf eines RST OnePutt Produktes gibt es mittlerweile auch einen Trainingsleitfaden.
Im Grundsatz geht es darum Puttserien (8 Bälle) beginnend bei ca. einem Meter und jedem gelochten Putt ca. 25 cm weitergehend bis zu 3 Meter zu spielen. Dabei ist die Lochgröße von groß bis klein zu verändern. Dies alle 2 bis 3 Tage für ca. 15 Minuten zu trainieren lässt die Golfer/Golferinnen wesentlich besser werden. Nicht umsonst ist mein Slogan: RST One – more Putt success.
Sollten normale Puttingmatten mit Teppichbelag eingesetzt werden, oder sind Kunstrasen Puttmatten besser geeignet für das Training mit den RST One Produkten?
Was von vielen Golfern unterschätzt wird, die zu Hause üben, ist der verwendete Untergrund. Die vergleichbaren Rolleigenschaften und die Beschaffenheit des normalen Grüns sind enorm wichtig, also keine eingezeichneten Linien, sondern einfach nur eine grüne Oberfläche.
Hier machen nur professionelle Kunstrasenmatten wirklich Sinn. Sie sind zwar teurer als herkömmliche Puttmatten-Angebote der gängigen Shops, aber können drinnen und draußen verwendet werden und halten im Gegensatz dazu ewig. Ich bin Fan der Puttmatten von Private Greens. Nicht umsonst sind diese von der PGA Germany empfohlen. Und für das Ausrichten mit einer Linie beim Putten habe ich durch eine weitere Erfindung von RST OnePuttLine ergänzt. So kann ich wahlweise eine Linie als Unterstützung zur Ausrichtung des Putters verwenden oder auch nicht.
Was rätst du Deinen Besuchern auf Golfmessen?
Wer im Golfen besser werden will sollte sich überlegen was ihm am Besten hilft. Nur gut-sein-zu-wollen ohne was dafür zu tun, funktioniert einfach nicht. Und da ist z.B. der jährliche Kauf des x-ten Schlägers nur bedingt förderlich.
Da 40% der Schläge auf der Runde Putts sind, kann man sich mit wenig Aufwand gehörig verbessern.
Wichtig dabei ist ein rhythmischer Puttschwung. Das Putt-Training kann man größtenteils nach Hause verlagern. Denn dann tut man es auch und kann die übrige Zeit auf dem Golfplatz ohne schlechtes Gewissen für die anderen Themen verwenden, die dort einfach mehr Spaß als Putten üben machen.
Doch wenn man zu Hause puttet, dann kommt nur ein Set von professionellen Kunstrasen Puttmatten und RST OnePutt Produkten in Frage. Ist doch klar … 😊
Wir danke Reinhold Staudigl für das ausführliche Interview und hoffen, dass es Euch gefallen hat.